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#Serie - Energie-Gesetz 2021

Was muss ich als GrundeigentümerIn dringend wissen? Wie kann ich vom neuen Energiegesetz profitieren? Wir zeigen es Ihnen auf. In unserer #Serie beantworten wir wichtige Fragen rund um das Thema «Energie-Gesetz 2021» für Haus- und WohnungseigentümmerInnen. Das Ziel ist, Sie bei Ihren Entscheidungen für künftige Investitionen zu untersützen.

Das Thema ist vielseitig und komplex. Wir schaffen Klarheit und zeigen Ihnen auf, dass das neue Gesetz eine postive Entwicklung für uns und unsere Umwelt bedeutet. 

 

Beim Ersatz des Wärmeerzeugers in bestehenden Bauten mit Wohnnutzung, darf der fossile Anteil 90% des massgebenden Bedarfs nicht überschreiten. Nachweis zur Erfüllung dieser Anforderungen durch:

  • Zertifizierung nach MINERGIE
  • GEAK-Gesamtenergieeffizient Klasse D oder besser "rechnerischer Nachweis (100kWh/m2a)"
  • Baujahr ab 1992
  • Eine der der folgenden Standardlösungen (hier ein paar Beispiele): 
  1. Warmwasserwärmepumpe mit Photovoltaikanlage
  2. Thermische Sonnenkollektoren
  3. Wärmpeumpe mit Erdsonde, Wasser oder Aussenluft
  4. Holzfeuerung
  5. Fernwäremeanschluss
  6. Ersatz der Fenster
  7. Wäremedämmung von Fassade und / oder Dach
  8. Kontrollierte Wohnungslüftung

Viele bestehende Gebäude in der Schweiz werden mit Öl, Gas oder mit Strom beheizt. Wie in unserer Serie (Thema #1) beschrieben,  dürfen die sogenannten Fossilen Energieträger nur unter gewissen Vorgaben ausgetauscht werden. Für alle anderen Gebäude können anerkannte Standardlösungen angewendet werden. Heute zeigen wir zwei Alternativen von Standardlösungen auf: Nämlich mit 1. der Wärmepumpe und 2. mit Holzfeuerungen. Beide Heizsysteme gelten als erneuerbarer Energieträger, dabei gibt es zwei wesentliche Punkte die bei einer Realisierung zwingend beachtet werden muss:

  1. Die Standardlösung mit Wärmepumpen kommt nur dann in Frage, wenn die erforderliche Vorlauftemperatur des Heizkreises nicht mehr als 35° liefern muss. Das bedeutet, dass gerade Gebäude, die vor dem Jahr 1992 erstellt wurden, einen grösseren Energiebedarf benötigen und dann die Wärmepumpe entsprechend gross dimensioniert werden muss, was wiederum mit hohen Kosten verbunden ist. Sollte eine thermische Sanierung der Gebäudehülle nicht vorgesehen sein, kommt heute immer mehr die Standardlösung mit Holzfeuerung als Alternative zum Einsatz.
     
  2. Standardlösung mit Holzfeuerung. Wie bereits erwähnt sind Holzfeuerungen eine Gute Variante, wenn es um hohe Vorlauftemperaturen oder grosse Gebäudevolumen zu beheizen sind. Unter Holzfeuerungsanlagen versteht man Stückholz, Holzschnitzel oder Pellets Anlagen. Die Systeme sind heute vollautomatisch und funktionieren einwandfrei. Ein Nachteil ist die grössere Wartung und die anfallende Feinstaubemissionen.

In unserem ersten Ratgeber haben wir aufgezeigt, unter welchen Voraussetzungen fossile Heizungen eins zu eins ersetzt werden können. Sollte dies nicht der Fall sein, können die Eigentümer aus elf Standardlösungen ihre optimale Lösung frei auswählen. Acht der Lösungen verwenden teilweise oder ausschliesslich Heizöl oder Gas, drei Lösungen setzen ganz auf erneuerbare Energien. Ist eine der Standardlösungen zum Zeitpunkt des Heizungsersatzes schon erfüllt (z.B. Solaranlage in entsprechender Grösse bereits installiert), so kann diese deklariert und angerechnet werden.

Unsere Erfahrungen zeigen, dass bei vielen Immobilien mit fossilen Heizungen bei der eine Erneuerung bevorsteht, mehrheitlich auch die Fenster energetisch gesehen auf einem schlechten Stand sind. Durch den Austausch der alten Fenster (Lebensdauer 30 Jahre) wird nicht nur Energie eingespart, sondern auch der Wohnkomfort spürbar verbessert. Werden mindestens 90% der bestehenden Fensterfläche durch neue Fenster mit einem Glas U-Wert von 0.70 W/(m²·K) oder kleiner, meist 3-fach Verglasungen ersetzt, sind die Vorgaben zur «Standardlösung 8: Ersatz der Fenster» erreicht.

Der Fenster Ersatz ist meistens einfach und energetisch gesehen sinnvoll, denn über die Fenster geht in Altbauten viel Wärme verloren. Aber Achtung; Auch wenn moderne und gut isolierte Fenster eingebaut werden, ist das Bauteil aus energetischer Sicht immer noch schlechter als eine isolierte Backsteinwand. Es lohnt sich darum vorausschauend zu planen und bei der Dimensionierung der Fenster zu schauen, dass die neue Fensterrahmenbreite auch für eine spätere thermische Fassadensanierung (Anbringen einer Dämmplatte) einsetzbar ist.